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Die PiA-Ausbildung (Praxisintegrierte Ausbildung) ist eine moderne Form der Erzieherausbildung, die Theorie und Praxis miteinander kombiniert. Sie ermöglicht es, bereits während der Ausbildung in einer Kita oder anderen sozialen Einrichtungen zu arbeiten und gleichzeitig eine schulische Qualifikation zu erwerben. Die PiA bietet viele Vorteile wie eine Ausbildungsvergütung und praxisnahe Erfahrungen, hat aber auch Anforderungen, die es zu beachten gilt. In diesem Artikel erfährst du alles über die Inhalte, Voraussetzungen, Dauer und die Vorteile der PiA-Ausbildung.
Was ist die PiA-Ausbildung?
Die praxisintegrierte Ausbildung (PiA) zur Erzieherin bzw. zum Erzieher ist eine duale Ausbildungsform, die in Deutschland immer beliebter wird. Im Gegensatz zur klassischen Erzieherausbildung, bei der die Theorie im Vordergrund steht, kombiniert die PiA von Anfang an Praxisphasen in einer Einrichtung mit theoretischem Unterricht an einer Fachschule.
Durch die enge Verzahnung von Schule und Praxis sammeln die Auszubildenden wertvolle Berufserfahrungen, während sie parallel das notwendige Fachwissen erlernen. Ein weiterer großer Vorteil: Die PiA-Ausbildung ist vergütet, was sie besonders attraktiv macht.
Voraussetzungen für die PiA-Ausbildung
Schulische Voraussetzungen
- Mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) plus abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung (z. B. Kinderpflege oder Sozialassistenz)
oder - Fachhochschulreife oder allgemeine Hochschulreife in Verbindung mit einem Praktikum oder sozialem Engagement
Persönliche Voraussetzungen
- Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen
- Teamfähigkeit und Belastbarkeit
- Verantwortungsbewusstsein und Organisationstalent
Praktische Voraussetzungen
- Ein Nachweis über einen Platz in einer geeigneten praxisintegrierten Einrichtung (z. B. Kita oder Hort), der während der gesamten Ausbildungszeit begleitet wird.
Ablauf und Dauer der PiA-Ausbildung
Die PiA-Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und kombiniert theoretische Inhalte mit praktischen Erfahrungen in der Einrichtung. Die Ausbildungszeit ist in Wochenstunden aufgeteilt:
Ausbildungsjahr | Theorie (Fachschule) | Praxis (Einrichtung) |
---|---|---|
1. Jahr | 2–3 Tage pro Woche | 2–3 Tage pro Woche |
2. Jahr | 2–3 Tage pro Woche | 2–3 Tage pro Woche |
3. Jahr | 1–2 Tage pro Woche | 3–4 Tage pro Woche |
Während der Theoriephasen erlernen die Auszubildenden Inhalte wie Pädagogik, Entwicklungspsychologie, Kommunikation und Inklusion. Die praktischen Einsätze in der Einrichtung ermöglichen es, das Erlernte direkt anzuwenden und berufliche Kompetenzen auszubauen.
Inhalte der PiA-Ausbildung
Theoriephasen
- Pädagogik und Psychologie : Entwicklungsphasen von Kindern und Jugendlichen verstehen
- Didaktik und Methodik : Gestaltung von Bildungsangeboten und pädagogischen Aktivitäten
- Kommunikation und Gesprächsführung : Umgang mit Kindern, Eltern und Kollegen
- Inklusion und Diversität : Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen
- Recht und Verwaltung : Grundlagen des Bildungs- und Sozialrechts
Praxisphasen
- Betreuung und Begleitung von Kindern im Alltag
- Planung und Durchführung von pädagogischen Angeboten (z. B. Kreativprojekte, Ausflüge)
- Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung
- Zusammenarbeit mit Eltern und Teammitgliedern
Vorteile der PiA-Ausbildung
Die praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher bietet viele Vorteile:
- Vergütung: Im Gegensatz zur klassischen schulischen Ausbildung erhältst du während der PiA eine monatliche Ausbildungsvergütung.
- Praxisnähe: Du sammelst von Anfang an wertvolle praktische Erfahrungen, die dich optimal auf den Beruf vorbereiten.
- Berufseinstieg erleichtert: Durch den ständigen Kontakt zur Praxis hast du oft die Möglichkeit, nach der Ausbildung direkt in deiner Einrichtung übernommen zu werden.
- Theorie und Praxis verknüpfen: Das Erlernte aus der Schule kann direkt im Alltag angewendet werden, was den Lernprozess vertieft.
Herausforderungen der PiA-Ausbildung
Trotz der vielen Vorteile bringt die PiA-Ausbildung auch Herausforderungen mit sich:
- Zeitaufwand: Die Kombination aus Schule und Arbeit erfordert ein gutes Zeitmanagement und Durchhaltevermögen.
- Hohe Belastung: Neben der Theorie und Praxis müssen auch Berichte, Projekte und Prüfungen bewältigt werden.
- Verantwortung: Bereits während der Ausbildung trägst du Verantwortung in der Betreuung von Kindern.
Gehalt während der PiA-Ausbildung
Ein großer Vorteil der praxisintegrierten Ausbildung ist die Vergütung. Die Höhe des Gehalts variiert je nach Träger, Bundesland und Tarifvertrag.
Ausbildungsjahr | Vergütung (durchschnittlich pro Monat) |
---|---|
1. Jahr | 1.000–1.150 € |
2. Jahr | 1.050–1.200 € |
3. Jahr | 1.100–1.300 € |
Die Vergütung wird in der Regel vom Träger der Einrichtung bezahlt. Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft orientieren sich häufig an tariflichen Vereinbarungen.